Standort | Pilatus Kulm, Alpnach OW |
Bauherr | PILATUS BAHNEN AG, KRIENS |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2008 |
Projektierung | 2008–2010 |
Realisierung | 2010–2011 |
Architektur | Graber & Steiger Architekten, Projektleitung: Philip Käslin |
Beteiligte | Örtliche Bauleitung: Jürg Gabthuler, Bauingenieur: Dr. Schwartz Consulting, Kostenplanung: Büro für Bauökonomie, Fassadenplanung: Metallprojekt GmbH |
Fotograf | D.M. Wehrli |
Die einprägsame, kristalline Silhouette des Pilatus-Massivs wurde im Entwurf für die Panoramagalerie aufgenommen und in architektonischer Form weiterentwickelt. Subtil schmiegt sich das neue Passstück der alpinen Kulisse an und entwickelt sich zwischen bestehenden Bauten und markanten Felsnasen zur künstlichen Topografie. Die polygonale, mäandrierende Grundrissform und die sanfte Modulierung im Schnitt sind räumliche Strategien, welche sanfte Übergänge zwischen gebauter und nicht gebauter Landschaft evozieren. Der polygonale Verbindungsbau choreografiert eine Abfolge spektakulärer Blickwinkel und atemberaubender Aussichtspunkte und funktioniert gleichsam als Wahrnehmungsverstärker, welcher den Landschaftsbezug ultimativ inszeniert. Das kristalline Grundthema der Volumetrie spiegelt sich auch in Struktur, Konstruktion und Materialisierung wider, welche auf einem hybriden Stahl-Beton-Verbundsystem basieren.
Nach gut zweieinhalbjähiger Bauzeit ist die Erweiterung des Hauptsitzes von Komax AG vollendet. Das Projekt basiert auf dem Konzept einer „vertikalen Fabrik“ und zeigt neue Wege des Arbeitens im Zeitalter von Industrie 4.0. Eine kräftige, raumbildende, statische Struktur und eine hohe räumliche Porosität des 30m hohen Werkplatzes eröffnen langfristig höchste Flexibilität und ein synergetisches Zusammenspiel von Entwicklung, Produktion und Administration über die Geschossplattformen hinweg. Eine speziell entwickelte, zweischichtige Fassade mit fixen Verschattungselementen sorgt in der Wirkungsweise eines Low-Tech-Ansatzes für optimale natürliche Belichtung und ein ausgewogenes Raumklima. Darüber hinaus bietet sie als Veranda qualitätsvolle Aufenthaltsbereiche entlang der grosszügigen werkhallenartigen Innenräumen. Als eines der ersten konsequent vertikal konzipierten Produktionsgebäude der Schweiz zeigt das Projekt, wie das Gebot der Stunde nach innerer Verdichtung auch in Industriearealen umgesetzt werden kann.