Standort | Pilatus Kulm, Alpnach OW |
Bauherr | PILATUS BAHNEN AG, KRIENS |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2008 |
Projektierung | 2008–2010 |
Realisierung | 2010–2011 |
Architektur | Graber & Steiger Architekten, Projektleitung: Philip Käslin |
Beteiligte | Örtliche Bauleitung: Jürg Gabthuler, Bauingenieur: Dr. Schwartz Consulting, Kostenplanung: Büro für Bauökonomie, Fassadenplanung: Metallprojekt GmbH |
Fotograf | D.M. Wehrli |
Die einprägsame, kristalline Silhouette des Pilatus-Massivs wurde im Entwurf für die Panoramagalerie aufgenommen und in architektonischer Form weiterentwickelt. Subtil schmiegt sich das neue Passstück der alpinen Kulisse an und entwickelt sich zwischen bestehenden Bauten und markanten Felsnasen zur künstlichen Topografie. Die polygonale, mäandrierende Grundrissform und die sanfte Modulierung im Schnitt sind räumliche Strategien, welche sanfte Übergänge zwischen gebauter und nicht gebauter Landschaft evozieren. Der polygonale Verbindungsbau choreografiert eine Abfolge spektakulärer Blickwinkel und atemberaubender Aussichtspunkte und funktioniert gleichsam als Wahrnehmungsverstärker, welcher den Landschaftsbezug ultimativ inszeniert. Das kristalline Grundthema der Volumetrie spiegelt sich auch in Struktur, Konstruktion und Materialisierung wider, welche auf einem hybriden Stahl-Beton-Verbundsystem basieren.
Weltweit sind nicht wenige Bauten der Spätmoderne bereits dem Abriss zum Opfer gefallen oder sind unmittelbar bedroht. Neben der dank internationalen Protesten nun abgewendeten Zerstörung des IIM-Gebäudes in Ahmedabad von L.I.Kahn sind derzeit verschiedene weitere Ikonen in Asien bedroht. In Bangladesch’s Hauptstadt Dhaka sollen etwa die Kamalapur Railway Station (1961-68, Daniel C.Dunham/Robert G.Boughey) und das Teacher Student Centre (1959-65, K.A. Doxiadis) dem Neubau einer Hochbahnlinie weichen. Darüber hinaus sind nicht wenige Bauten des grossen bengalischen Pioniers Muzharul Islam bereits zerstört oder in prekärem Zustand. Zusammen mit unseren Berufskolleginnen und Kollegen in Bangladesch versuchen wir mittels offenen Briefen und Seminaren die internationale Architektengemeinschaft auf diese Umstände aufmerksam zu machen. Diese und weitere Aktionen sollen auch die lokalen Politiker und Stake Holder für den Wert der hochkarätigen Gebäude in Dhaka sensibilisieren. Insbesondere soll ein Bewusstsein für den Erhalt, die Neuprogrammierung oder Umnutzung bestehender Gebäude gefördert werden. Die global geführte Diskussion soll uns aber auch daran erinnern, dass es in diesen Feldern auch hierzulande noch sehr viel zu tun gibt.