Standort | Dierikon LU |
Bauherr | Komax AG |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2015 |
Projektierung | 2015–2017 |
Realisierung | 2017–2020 |
Architektur | Graber & Steiger Architekten, Projektleitung: Urs Schmid |
Beteiligte | Projektsteuerung: Büro für Bauökonomie, Bauingenieur: Dr. Schwartz Consulting, Elektroingenieur: Scherler AG, Fassadenplanung: Metallprojekt GmbH, Brandschutzspezialist: Swissi, Bauphysik: RSP AG |
Als eines der ersten, vertikal und nach Prämissen von Industrie 4.0 konzipierten Produktionsgebäude der Schweiz zeigt die Erweiterung des Hauptsitzes von Komax AG exemplarisch, wie das Gebot der Stunde einer Verdichtung auch in Industriearealen umgesetzt werden kann.
Auf 6 vertikal gestapelten Geschossplattformen sind Entwicklung, Produktion und Admistration unter einem Dach vereint, was den informellen Know-How-Transfer massgeblich fördert. Dank einem durchlässligen Raumkonzept können sich flache Betriebshierarchien geschossübergreifend und produktivitätssteigernd entfalten. Die übliche Unterscheidung von Produktion und Büroetage ist aufgehoben, alles kann geschossunabhängig stattfinden.
Raum- , Trag- und Erschliessungsstrukturen erfüllen die aktuellen Anforderungen eines zeitgemässen Produktionsortes und weisen die nötige Flexibilität für künftige Prozessveränderungen auf. Das Gebäude ist als ganzheitliches System zur Steigerung der Nachhaltigkeit angelegt. Neben der raumbildenden, baumartigen Struktur, trägt eine technikfreie, raumhaltige Fassade mit fixen Beschattungselementen wesentlich zu diesem Umstand bei.
Den vorgehängten “Veranden” kommt eine Mehrfachnutzung als Sonnenschutz, Aufenthaltsorte und Fluchtwege zu. Die massgeschneiderten “Brises-Soleil” tarieren Verschattung und Tageslichtversorung ohne Einsatz von Technik optimal aus. Die Produktion von High-Tech-Erzeugnissen, der in im Maschinenbau tätigen Auftraggeberin, findet in einer Low-Tech-Architekur eine zeitgemässe Heimat.
Als Mitinitiatoren von „Adda Collective“ wurden Graber & Steiger ausgewählt, am Korail Residency Programm 2024 in Dhaka/Bangladesch teilzunehmen. Das Residency Programm ist in das Projekte „Korail - City of Culture“ eingebetet.
„Korail - City of Culture“ ist eine Initiative für nachhaltige urbane Entwicklung, die vom Programm für kreative Entwicklung des deutschen Bundesaußenministeriums in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Bangladesch und seinem lokalen Gegenstück Paraa sowie dem internationalen Partner Floating e.V. unterstützt wird. Das Projekt setzt sich zum Ziel, Kulturschaffende, die in Korail leben, arbeiten und spielen, dabei zu unterstützen, nachhaltige Kulturpraktiken zu etablieren und dieses Wissen für die Prozesse globalen und lokalen Lernens und Lehre zu nachhaltiger städtischer Entwicklung fruchtbar zu machen. Die partizipatorischen und prozessbasierten Arbeiten, die während des Korail Residency Programms entwickelt werden, werden Teil des „Maja-Kori“ Design Festivals im Dezember 2024 sein.
„Adda Collective“ ist ein multidisziplinäres und multinationales Team um „Adda Space“ Dhaka/Bangladesch und Graber & Steiger Architects, Luzern/Schweiz. Weitere Informationen und Updates sind auch auf Instagram @grabersteiger @adda.dhaka zu finden.
Bild: Goethe Institute Bangladesh