Standort | Altdorf UR |
Bauherr | Stiftung für einen Ort der Besinnung an der A2 in Uri |
Auftrag | Wettbewerb 1996, 2. Preis |
Architekt | Graber & Steiger Architekten |
Beteiligte | Pater Marin Graber, Baldegg |
Die mit hoher Geschwindigkeit ablaufende Reise auf der Autobahn, die den Norden Europas mit dem Süden verbindet, führt zu einer Veränderung der Wahrnehmung räumlicher und zeitlicher Dimensionen: Wegabschnitte, die die Reise gliedern, lassen sich kaum mehr erkennen, die Wahrnehmung der durchfahrenen Landschaft erfolgt nur noch flüchtig und der Bezug des eigenen Körpers zur Umwelt ist weitgehend aufgelöst. Dieser dynamischen Situation wird der «Ort der Besinnung» als ruhiger, gravitätischer Baukörper entgegengesetzt. Eine solide aus Stein geschichtete Hülle schafft einen vor der Witterung geschützten und von der Hektik der Autobahn entrückten Ort der Ruhe. Das kreuzförmig aufgeteilte Innere leitet den Besucher Schritt für Schritt an den Ort der geistigen Sammlung: der Eingangsraum, der den Besucher empfängt; der lange schmale Raum mit dem Panoramafenster, der den Blick auf die Natur lenkt; der dunkel gehaltene, in sich gefasste Besinnungsraum, der ein In-sich-Kehren ermöglicht. Als Gegenstück entsteht entlang des Reussraumes ein Meditationsweg, der mit Textstellen aus den Schriften verschiedener Weltreligionen an das kollektive Wissen der Weltgemeinschaft erinnert.
Die aktuelle Ausgabe 13/2022 von TEC21 stellt die Aufstockung an der Denkmalstrasse in Luzern vor. Unter anderem wird beleuchtet, wie trotz höchster Dichte in einer innerstädtischen Schutzzone dank einem sepzifischen Grundriss- und Ausbaukonzept räumliche Weite geschafffen werden kann und wie die einfach und roh gehaltenen Räume zu einer spielerischen Aneignug beim Wohnen und Arbeiten einladen: Reduktion als Angebot.