Standort | Baar ZG |
Bauherr | Risi AG |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2008 |
Projektierung | 2009–2013 |
Architekt | Graber & Steiger Architekten |
Beteiligte | Bauingenieur: Dr. Schwartz Consulting, Landschaftsarchitekt: koepflipartner |
Die Aufgabe, im Tännlimoos eine neue Sortierhalle zu projektieren, ist gesellschaftspolitisch spannungsvoll: Aufbereitung, Recycling und der sorgfältige Umgang mit Kulturland sind heute wichtige Themen. Unser Entwurf macht sich deren Potenzial zu Nutze und destilliert daraus ein nachhaltiges Projekt. Form, Setzung und Ausdruck der Halle bauen auf verschiedenen Ebenen Bezüge zur ortstypischen Drumlin-Landschaft auf. Die skulpturale Volumetrie des Solitärs mit ihrer rückenartigen Dachlandschaft erinnert dabei an geologische Formationen. Die sanft modulierte Gebäudesilhouette mit ihren tief gehaltenen Flanken schmiegt sich dem Gelände an und überspielt dessen Höhenversatz in souverän-gelassener Weise. Gleichzeitig verweist die Form auf die hallenartigen Innenräume und das prägende statische System mit seinem rückgradartigen Hauptträger. Es entsteht eine stützenfreie Halle, welche optimale anpassbare Betriebsabläufe auch in Zukunft ermöglicht. In natürlicher Farbgebung gehaltene Fassadenflächen und bemooste Dachflächen lassen unaufdringlich landschaftliche Motive anklingen, ohne dass dabei die erfrischende Direktheit des industriell-modularen Bauens verloren geht.
“PoroCity – Enabling Structures by Graber & Steiger Architects” ist eine ortsspezifische räumliche Installation, die wir für die die Ausstelung in Dhaka entwicket haben. In den Galerieräume von Kalakendra und dem angrenzenden Stadtraum erforscht die Installation das Konzept von "Ermöglichungsstrukturen” in verschiedenen architektonischen und urbanen Maßstäben.
Poröse Strukturen können eine solide Basis für einladende Orte sein und einen durchlässigen Rahmen für lebendige soziale Interaktionen und zukunftsorientierte Transformationen entfalten. Durch einen ausbalancierten Charakter können gebauten Strukturen eigenltiche Ermöglicher für eine ressourcenoptimierte, nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen sein.
Die ephemär konzipierte Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in unsere bisherigen Arbeiten, die durchlässige Raumstrukturen anstreben, welche zur freien Aneignung durch die Nutzer einladen. Durch die Gelegenheit, Bauten und Projekten fernab ihres Entstehungskontextes vorstellen zu dürfen, kann ein Dialog über spezifisch lokale, aber auch universelle Aspekte architektonischer Strukturen angeregt werden. Wir dürfen dadurch ein kritisches Durchleuchten von bisher gewohnten Entwurfsansätzen erwarten, das uns erweiterte Sichtweisen aufzuzeigen vermag.
Das szenografische Setting der Installation ist in ein zirkuläres Konzept zur Wiederverwendung der modularen Ausstellungsstruktur im Alltag des Mikro-Urbanismus von Dhaka eingebettet. Neben den Besuchern der Ausstellung ist jede/r Stadtbewohner/in eingeladen, sich durch die Wiederverwendung der für die Ausstellung entworfenen Mikro-Strukturen langfristig am Konzept der “Enabling Structures” zu beteiligen.
Die Ausstellung wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
8.-29.Mai 2023
8.Mai, 18:30
Kalakendra Art Space, Lalmatia Dhaka