Standort | Bächtelenweg, Köniz BE |
Bauherr | Hans Widmer |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2007 |
Projektierung | 2010–2012 |
Realisierung | 2014–2015 |
Architektur | Graber & Steiger Architekten, Projektleitung: Roland Stutz, Urs Schmid |
Beteiligte | Bauingenieur: ZPF Ingenieure, Totalunternehmer: Priora AG, Bauphysik: RSP AG |
Fotograf | D.M. Wehrli |
Die von der Bauherrschaft vorgegebene Thematik des Wohnens im Baumhain soll innovative Wohnformen erzeugen, die zu einer exemplarischen Gebäudetypologie führen. Dafür dient eine Strategie, die in konzeptioneller, typologischer und atmosphärischer Hinsicht durch die Präsenz der Bäume bestimmt ist. Ein schlanker, mehrfach geknickter, länglicher Baukörper nistet sich in der schützenden Vegetation ein. Dadurch wird eine spannungsvolle Abfolge von konkaven Aussenräumen aufgebaut, in denen sich der Vegetationsmantel in die Tiefe entfaltet und zu welchen sich die Wohnungen orientieren. Die Maisonettetypologie lenkt den Blick des Bewohners etagenweise auf Wurzel, Stamm oder Krone der Bäume und bietet gleichzeitig reiche Nutzungsvielfalt. Dem Vegetationsgürtel kommen verschiedene Aspekte einer Gebäudehülle zu: Er reguliert nicht bloss den Sonnen- und Lichteinfall im jahreszeitlichen Rhythmus, sondern fungiert gleichzeitig als filterartiger Sichtschutz und sorgt für ein ausgewogenes Mikroklima. Die Hülle des Gebäudes lässt sich somit auf eine filigrane, transparente Membran reduzieren, welche nur noch partiell die üblichen Fassadenfunktionen übernehmen muss. Ein aussen liegender Vorhang aus Holzlisenen erzeugt einen gegenseitigen Einsichtschutz unter den Wohneinheiten und prägt den feingliedrigen Ausdruck des Gebäudes.
“PoroCity – Enabling Structures by Graber & Steiger Architects” ist eine ortsspezifische räumliche Installation, die wir für die die Ausstelung in Dhaka entwicket haben. In den Galerieräume von Kalakendra und dem angrenzenden Stadtraum erforscht die Installation das Konzept von "Ermöglichungsstrukturen” in verschiedenen architektonischen und urbanen Maßstäben.
Poröse Strukturen können eine solide Basis für einladende Orte sein und einen durchlässigen Rahmen für lebendige soziale Interaktionen und zukunftsorientierte Transformationen entfalten. Durch einen ausbalancierten Charakter können gebauten Strukturen eigenltiche Ermöglicher für eine ressourcenoptimierte, nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen sein.
Die ephemär konzipierte Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in unsere bisherigen Arbeiten, die durchlässige Raumstrukturen anstreben, welche zur freien Aneignung durch die Nutzer einladen. Durch die Gelegenheit, Bauten und Projekten fernab ihres Entstehungskontextes vorstellen zu dürfen, kann ein Dialog über spezifisch lokale, aber auch universelle Aspekte architektonischer Strukturen angeregt werden. Wir dürfen dadurch ein kritisches Durchleuchten von bisher gewohnten Entwurfsansätzen erwarten, das uns erweiterte Sichtweisen aufzuzeigen vermag.
Das szenografische Setting der Installation ist in ein zirkuläres Konzept zur Wiederverwendung der modularen Ausstellungsstruktur im Alltag des Mikro-Urbanismus von Dhaka eingebettet. Neben den Besuchern der Ausstellung ist jede/r Stadtbewohner/in eingeladen, sich durch die Wiederverwendung der für die Ausstellung entworfenen Mikro-Strukturen langfristig am Konzept der “Enabling Structures” zu beteiligen.
Die Ausstellung wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
8.-29.Mai 2023
8.Mai, 18:30
Kalakendra Art Space, Lalmatia Dhaka