Standort | Aesch LU |
Bauherr | PRIVAT |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2010 |
Projektierung | 2010–2011 |
Realisierung | 2011–2012 |
Architektur | Graber & Steiger Architekten, Projektleitung: Urs Schmid |
Beteiligte | Örtliche Bauleitung: CAS Architekten, Bauingenieur: Dr. Schwartz Consulting |
Fotograf | D.M. Wehrli |
Die Topografie des zum Halwilersee abfallenden Geländes, die privilegierte Aussicht und Besonnung, aber auch die dicht heranrückende, bauliche Nachbarschaft führen zu einem kompakten, parallel zum Hangverlauf modulierten Baukörper, der in seiner kräftigen Formulierung ein Identität stiftender Ort innerhalb des Quartiers ist. Die äussere Erscheinungsform spiegelt dabei die innere Organisation wider, welche das Programm in verschiedene Raumschichten zoniert. Besondere Bedeutung kommt dabei der gewählten Schnittlösung zu, welche auf einer Split-Level-Typologie aufgebaut ist und eine spannungsvolle räumliche Sequenz vom hangseitigen Ankunftsraum bis zur seeseitigen Auskragung erlebbar macht. Die Hauptebenen sind dadurch räumlich eng miteinander verwoben, die drei Geschosse sanft ineinander verschränkt. Der Schnitt thematisiert den Hangverlauf und zeitigt eine differenzierte Lichtführung im Innern des aussenseitig in gewaschenem Ortbeton gehaltenen Gebäudes.
Graber & Steiger Architekten dürfen nunmehr auf eine 25-jährige Reise zurückblicken, während derer rund zwei Dutzend Bauten und zahlreichen Projekte entstanden sind. Als Rückblick auf die vergangen 25 Jahre haben wir das Gemeinschaftsprojekt “Twenty-Five Wor(l)ds” lanciert, welches Aussen-Sichten auf unsere bisherigen Arbeiten einbezieht und uns gleichzeitig Perspektiven für Künftiges aufzuzeigen vermag. „Twenty- Five Wor(l)ds“ geht mitunter der Frage nach, welche Pole eine entwerferische Ausrichtung beeinflussen und wie ein unabdingbarer, überregionaler Diskurs unter neuen Vorzeichen weitergeführt werden kann.
25 Positionen aus Bangladesch, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan, Luxembourg, Nord Mazedonien, Österreich, Portugal, den USA und der Schweiz werden mittels Bespielung eines derzeit leerstehenden Ladenlokals zu einem öffentlich einsehbaren, facettenreichen Austausch formiert. Während eines Monats werden an unserem Domizil an der Alpenstrasse 1 Gedanken und Bilder in den urbanen Raum Luzerns ausstrahlen und dessen Bedeutung als wichtigen Ort des Austausches in Erinnerung rufen. Passanten, Kulturinteressierte sowie das Fachpublikum werden auf sinnliche Weise mit Fragen und Statements zu Architektur, (Stadt-)Raum und Gesellschaft angesprochen.
Bewusst vermeidet die Installation das heute gängige Format von Online-Ausstellungen oder jenes von Webinaren, welche oftmals weder Tiefenwirkung und Sinnlichkeit erreichen. „Twenty-Five Wor(l)ds“ ist ein Versuch, einen im Interesse der Allgemeinheit stehenden Dialog aus der zunehmenden Privatheit des kanalisierten, virtuellen Raums zu befreien und diesen stattdessen im realen, kollektiven Raum aufscheinen zu lassen. Die Installation kann letztlich auch als Beitrag gesehen werden, wie trotz vermehrter Leerstände von Geschäftslokalen infolge Online-Konsum oder der Pandemie der öffentliche Strassenraum bereichernd vitalisiert werden kann.
10.April- 10.Mai 2021, täglich von 10-22 Uhr
Arkade / Schaufenster Alpenstrasse 1, 6004 Luzern